16.05.24 - Im Museum für Vor- und Frühgeschichte mit der LHGS.
Heute haben wir ein zweites Mal das Neue Museum auf der Berliner Museumsinsel besucht. Dieser Ausflug galt der längsten Epoche der Menschheitsgeschichte, der Steinzeit, im Museum für Vor- und Frühgeschichte. Wir wollten Einblicke in das damalige Leben, speziell das Zusammenleben, gewinnen.
Im Steinzeitsaal begrüßte uns ein Neandertaler, also haben wir uns zunächst mit ausgestorbenen Menschenarten, die teilweise mit uns Homo Sapiens zusammengelebt haben, beschäftigt. Warum gibt es sie heute nicht mehr und welche Menschenart hat als erstes Afrika verlassen? Welche Werkzeuge haben sie benutzt und was haben sie gegessen? Mit den passenden Objekten aus Stein und Abbildungen konnten wir diesen Fragen nachgehen. Einige Steinwerkzeuge, darunter ein Faustkeil, konnten wir sogar in die Hand nehmen.
Danach haben wir uns mit der Landschaft und der Tierwelt, speziell im eiszeitlichen Europa beschäftigt. Wie sich unsere Vorfahren wohl gefühlt haben, ein Mammut mit einer maximalen Schulterhöhe von fast 4 Metern nur mit einem Speer zu jagen? Sehr wahrscheinlich war das eine Gruppenaufgabe und zur Vorbereitung wurde ein Jagdritual durchgeführt. Die Steinspitze des Speeres war auf jeden Fall so scharf, dass sie mühelos durch Fleisch schneiden konnte. Auch Knochen konnten mit Steinen geknackt werden, um an das Mark zu gelangen oder um daraus Gegenstände zu machen. Auch Geweih war ein gern genutzter Rohstoff.
Zum Abschluss unserer Runde wagten wir einen Sprung in die Jungsteinzeit, auch Neolithikum genannt. Die Abschnitte der Steinzeit, die wir davor betrachten haben, heißen übrigens Mittelsteinzeit/Mesolithikum und Altsteinzeit/Paläolithikum. Diese Unterteilung hilft bei der Orientierung, wie alt die Gegenstände und Hinterlassenschaften der Menschen der Vergangenheit eigentlich sind und wie sich das Zusammenleben verändert hat. In der Jungsteinzeit begannen die Menschen bspw. nur noch an einem Ort zu wohnen und dort große lange Häuser zu bauen, während sie vorher mobiler waren und eher kleine Hütten oder Zelte errichteten. Der Ackerbau und die Viehzucht wurden erfunden und Gefäße aus gebranntem Ton setzten sich weiter durch. Steinwerkzeuge wurden nun meist glatt geschliffen oder als kleine Klingenbruchstücke in Holzgriffe eingesetzt. Offenbar begannen die Menschen nun auch stärker, sich voneinander abgrenzen zu wollen. Es entstanden erste sog. Hierarchien, die sich in der nachfolgenden Bronzezeit zu festen Status- und Elitengruppen entwickelten. Aber von dieser Epoche haben wir uns nur noch den "Berliner Goldhut" etwas genauer angucken können. Er krönte vielleicht den Kopf eines festen Anführers, eine Art König, der damit eventuell auch einen Kalender zur Zeitbestimmung bei sich trug. Doch all das müssen, wir uns für einen weiteren Besuch aufheben. Das Neue Museum ist noch lange nicht vollständig erkundet!
Kommentare
Kommentar veröffentlichen